Wie schützt man sich vor Mücken und Zecken?

Starkregen und das schwülwarme Wetter bieten für Mücken optimale Voraussetzungen, um sich rasant zu vermehren. Kommt in diesem verregneten Sommer endlich einmal die Sonne heraus, werden wir von Mücken überfallen, sodass wir fluchtartig das Freie verlassen und uns wieder in die Häuser und Wohnungen verkriechen.

Eine Mücke ist gerade im Begriff zuzustechen.

Mückenstiche

Besonders Kinder sind die Leidtragenden. Oft ist der gesamte kleine Körper übersäht mit juckenden Stichen. Und auf der Wiese, im Wald oder im Gebüsch lauern die Zecken, die sich unbemerkt festbeißen und Blut saugen. Zwar heilen die Mückenstiche und Zeckenbisse gewöhnlich rasch wieder ab, wenn es nicht Entwicklungen gäbe, die uns Sorgen bereiten. Die Rede ist von krankmachenden Viren und Bakterien, deren Träger die Mücken und Zecken sein können. Durch den Klimawandel überleben immer mehr exotische Stechmücken in unseren Breitengraden und bringen exotische Erkrankungen nach Europa.

Wie schützt man sich vor Mückenstichen?

Mücken lieben den menschlichen Schweißgeruch und fühlen sich magisch davon angezogen. Sie sind in der Lage, ihre potenziellen „Opfer“ bis zu einer Entfernung von 30 Metern zu riechen. Deshalb ist Körperhygiene und die Verwendung eines Deodorants eine wichtige Maßnahme, die Mücken nicht anzulocken. Auch Antimückenmittel können für eine gewisse Zeit die Mücken abhalten. Wichtig: Tragen Sie weite Kleidung! Erstens schwitzt man darin nicht so schnell und zweitens kann die Mücke hier schwerer durchstechen als bei eng anliegender Kleidung. Die Antimückenmittel wirken auf die Weise, dass sie die verräterische, ausgedünstete Geruchsspur zerstören, mit deren Hilfe die Blutsauger normalerweise die Nähe eines potentiellen Opfers orten. Fliegengitter vor den Fenstern sind ein wirksamer Schutz gegen Mücken in der Wohnung und besonders für Säuglinge und Kleinkinder hat sich ein Moskitonetz über dem Bettchen bewährt.

Borreliose

Während Virusinfektionen, ausgelöst durch Stechmücken noch eher selten bei uns sind, ist das Risiko an Borreliose zu erkranken spürbar höher. Über 100.000 Deutsche erkranken jährlich an Borreliose. Die ersten Anzeichen für eine Borrelien-Infektion sind Entzündungen an der Bissstelle. Nach Tagen oder Wochen kann sich dann ein roter Ring um die Bissstelle bilden, der sich ringförmig ausbreitet. Nach einigen Wochen können grippeähnliche Symptome auftreten. Spätestens dann sollte man sofort einen Arzt aufsuchen, der ein Antibiotikum verordnen wird. Auch wenn ich ansonsten sehr zurückhaltend bin, was die Einnahme von Antibiotika betrifft, ist es bei Borreliose absolut indiziert. Denn unbehandelt können sich schwere Erkrankungen ergeben, von schweren Herzerkrankungen bis hin zu Gelenkentzündungen, die nur mehr schwer zu behandeln sind.

FSME-Virus

Im Gegensatz zur Borreliose ist eine Infektion mit dem FSME-Virus eher selten. Im Süden Deutschlands, in Österreich und Ungarn können Zecken das FSME-Virus tragen und die Früh-Sommer-Meningo-Enzephalitis auslösen. Im Gegensatz zur Borreliose handelt es sich hierbei um eine lebensbedrohliche Erkrankung, die nicht ursächlich, sondern nur symptomatisch behandelt werden kann. Gefährdete Personen in Risikogebieten, die sich häufig in freier Natur, beispielsweise im Gras oder bei niedrigen Büschen oder im Wald bewegen oder engen Kontakt mit Tieren haben, sollten eine FSME-Impfung in Erwägung ziehen, denn nur so kann bei einer Infektion der Ausbruch der Krankheit verhindert werden.

Wie schützt man sich vor Zeckenbissen?

Ähnlich wie bei den Mücken gibt es auch Zeckenabwehrmittel zum Aufsprühen. Während die Mücken unmittelbar zustechen, gehen die Zecken auf die Suche nach einer geeigneten Bissstelle. Besonders beliebte Stellen sind die Kniekehlen, die Achseln oder hinter dem Ohr. Die Zecke beißt also nicht sofort zu. Bis sie einen geeigneten Platz gefunden hat, kann die Wirkung des Antizeckenmittels also bereits verflogen und wirkungslos sein. Wichtig auch hier: Auf Kleidung achten, die den Körper bedeckt. Bei Kinder, die im Freien spielen, abends den Körper und die Haare auf Zecken durchsuchen. Denn häufig hat sich die Zecke noch nicht festgebissen und kann so vorher entfernt werden. Wenn eine Zecke sich bereits festgebissen hat, sollte diese mit einer entsprechenden Zeckenzange entfernt werden.

Während man sich gegen eine FSME-Infektion mit einer Impfung schützen kann, ist dies bei einer Borreliose nicht möglich. Im Gegensatz zu früher, ist heute die FSME-Impfung relativ gut verträglich, sodass auch Kinder geimpft werden können. Denn gerade diese sind besonders gefährdet, weil die Kleinen gerne im Gras und Gebüsch herumtollen. Gegen Borreliose gibt es keine vorbeugende Impfung.

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